Scientific Abstract: Mezzanine Kapital
Dies ist ein Scientifc Abstract (Zusammenfassung wissenschaftlicher Quellen) über Mezzanine Kapital. Dieses Abstract war eine Hausarbeit für mein Studium an der FOM Hamburg.
Mezzanine Kapital ist ein Sammelbegriff für Finanzierungsarten, die eine Mischung zwischen Eigenkapital und Fremdkapital darstellen. Der Begriff „Mezzanine“ leitet sich hierbei aus dem italienischen ab und bedeutet „Zwischengeschoss“.
In der Finanzierung wird grundsätzlich zwischen Eigenkapital und Fremdkapital unterschieden. Eigenkapital zeichnet sich dadurch aus, dass die Kapitalgeber am Gewinn und an der Geschäftsführung beteiligt werden. Da Eigenkapital nachrangig ist, werden im Falle einer Insolvenz die Eigenkapitalgeber zuletzt bedient. Fremdkapitalgeber werden grundsätzlich nicht an Gewinn oder Geschäftsführung beteiligt. Für die Vergabe des Kapitals erhalten sie einen Zins. Fremdkapital ist vorangig und wird im Falle der Insolvenz vor den Eigenkapitalgebern bedient.
Mit Mezzanine Kapital besteht für eine Unternehmung die Möglichkeit, die Vorteile beider Finanzierungsarten mit einander zu vermischen. Es wird zwischen eigen- und fremdkapitalähnlichen Mezzanineformen unterschieden. Eigenkapitalähnlich sind beispielsweise Genussrechte und die stille Beteiligung (Merkmale sind Gewinnbeteiligung, aber kein Stimmrecht) sowie Genussscheine, die eine Art verbrieftes (handelbares) Genussrecht darstellen. Weiterhin exisitieren Wandelanleihen, für die der Kapitalgeber Anspruch auf Tilgung und Zinsen hat sowie Zusätzlich die Möglichkeit die Anleihe in eine Aktie zu wandeln. Ähnlich der Wandelanleihe ist die Optionsanleihe. Hier hat der Kapitalgeber neben dem Recht auf Zinsen und Tilgung zugleich ein Bezugsrecht bei der Emission neuer Aktien. Nachrangige und partiarische Darlehen gehören hingegen in den Bereich des fremdkapitalähnlichen Mezzanine Kapitals. Das nachrangige Darlehen zeichnet sich dadurch aus, dass es im Insolvenzfall erst unmittelbar vor dem Eigenkapital bedient wird. Das partiarische Darlehen, auch Beteiligungsdarlehen genannt, ist ein Darlehen bei dem der Kapitalgeber eine Gewinnbeteiligung zu steht. Zusätzlich kann dieser Zinsen verlangen.
Fremdkapitalgeber rechnen Mezzanine Kapital in der Regel dem bilanziellen Eigenkapital hinzu. Dies hat für kapitalsuchende Unternehmen den Vorteil, dass aufgrund der gesteigerten Eigenkapitaldeckung Kredite zu günstigeren Konditionen aufgenommen werden können. Ein weiterer Vorteil ist, dass Mezzanine Kapital im Gegensatz zu Aktien, weniger stark reguliert ist. So können Kapitalgeber und -nehmer flexibler Absprachen beispielsweise bzgl. Kapitalüberlassungszeitraum, Kündigunsfristen und Rückzahlungsmodalitäten. Einige Mezzanineformen unterliegen jedoch staatlicher Regulierung. So bedürfen verbriefte Genussscheine eine Genehmigung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.
Die Kapitalaufnahme von Mezzanine Finanzprodukten ist in der Regel teurer als die Aufnahme von klassischen Fremdkapital. Unternehmen können dies durch eine Mischfinanzierung allerdings kompensieren. So kann durch Mezzanine Kapital die Eigenkapitaldeckung erhöht werden, so dass Fremdkapitalgeber Kredite zu günstigeren Konditionen anbieten.
Mezzanine Kapital gewann besonders im Mittelstand an Bedeutung, seit dem Banken durch die zunehmende Finanzkrise und den schärferen Vorschriften für Kreditvergaben durch Basel II nur noch zögerlich Kredite vergeben. Im Zuge der Finanzkrise brach jedoch auch der Markt für Mezzanine Kapital ein.
Als Fazit lässt sich festhalten, dass Mezzanine eine mögliche Finanzierungsform für Unternehmen darstellt, die je nach Form die Eigenkapitalquote erhöhen kann. Hierdurch können Unternehmen wiederum zu besseren Bedingungen an klassisches Fremdkapital herankommen.
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Es liegt 1 weiteres Scientific Abstract vor:
- Mezzanine Kapital, Autor: Dominik Breitkreutz
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