Was ist Factoring?
Definition: Factoring
Für den Begriff Factoring gibt es keine einheitliche Definition. Der Deutsche Factoring-Verband e.V. beschreibt den Begriff wie folgt:
„Entgeltlicher Erwerb von Geldforderungen aus Warenlieferungen und Dienstleistungen.“
Erläuterung der Definition:
Beim Factoring kauft ein Finanzdienstleister (Factor genannt) Forderungen eines Unternehmens kontinuierlich auf. Hierbei handelt es sich i.d.R. um Forderungen aus Warenlieferungen oder Dienstleistungen. Der Factor zahlt dem Unternehmen sofort den Wert der Forderungen aus – abzüglich einer Gebühr (Factoring-Gebühr). Zudem übernimmt der Factor das Ausfallrisiko, sollte, ein Kunde, eine Forderung nicht begleichen. Dieser Ausfallschutz wird auch Delkrederefunktion genannt.
Beim Factoring kann auch ein Forderungsmanagement vereinbart werden. In diesem Fall übernimmt der Factor die Buchhaltung des Unternehmens und entlastet diesen somit.
Welche Vorteile bietet Factoring?
Unternehmen können durch den Verkauf ihrer Forderungen profitieren. Das Factoring bietet folgende Vorteile:
- Das Unternehmen erhält sofort Geld (Liquiditätsvorteil)
- Durch die gesteigerte Liquidität kann das Unternehmen im Einkauf Skonti in Anspruch nehmen und so einen weiteren Finanzierungsvorteil nutzen.
- Planungssicherheit. Das Unternehmen kann die Zahlungsströme besser planen.
- Das Risiko eines Zahlungsausfalles verschwindet (bspw. im Falle einer Insolvenz des Kunden)
- Bei der kompletten Übernahme des Forderungsmanagements, wird das Unternehmen entlastet
Factoring Nachteile
Factoring kann jedoch auch Nachteile erzeugen:
- Möglicherweise muss eine hohe Factoring-Gebühr gezahlt werden.
- Bei Kündigung des Factoring-Vertrages kann eine Umstruktierung (z.B. Wiederübernahme des Forderungmanagements) schwierig werden.
- Factoring kann sich negativ auf das Unternehmensimage auswirken. Lieferanten könnten den Einsatz von Factoring als Liquiditätsschwäche deuten.
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