FOM Erfahrungsbericht – die Bachelorarbeit
Am 07.07.2014 war es nun soweit. Nach fast 5 Jahren Studium an der FOM Hamburg habe ich meine Bachelorarbeit abgegeben. Und leider bin ich alles andere als zufrieden. Aber immer der Reihe nach…
Am 3. März 2014 habe ich mit der Thesis begonnen. Das Thema meiner Arbeit war „Fachkonzept zur Optimierung von Produktdaten für das Onlinemarketing„, ein Thema, das mein Arbeitgeber vorgeschlagen hat (ich arbeite in einer Onlinemarketing Agentur, die sich auf Produktdatenoptimierung spezialisiert hat).
Meine Vorgehensweise – und Tipps wie man es besser nicht tun sollte
Bevor ich mit der Bachelorarbeit begonnen habe, musste ich im Fach „Tools & Methods of Applied Computer Sciences“ ein Motivationspapier für die Bachelorarbeit erstellen und präsentieren. Das Ganze wurde auch benotet. Für die Unwissenden: ein Motivationspapier (teils auch Exposé genannt) ist die Beschreibung eines wissenschaftlichen Projektes. Es wird das Thema kurz vorgestellt, warum das Thema wichtig ist, und wie man das Thema bearbeiten möchte. Dazu zählen neben einer ersten Gliederung der Arbeit auch geplante wissenschaftliche Methoden und die Erstellung eines Zeitplans.
Als ich mein Motivationspapier in „Tools & Methods“ präsentiert habe, war der Dozent (Prof. Uwe Kern) vom Thema sehr angetan und bot sich sofort als Betreuer für die Thesis an. Da Herr Kern an der FOM einen guten Ruf genießt und auch viel Ahnung vom Thema hat, kam mir das sehr gelegen. Den Zeitplan, den ich für das Motivationspapier erstellt habe, habe ich übrigens nie wieder angeschaut. Ein großer Fehler, der sich später rächen sollte. Ich bin nämlich zum Ende ganz schön in Zeitnot geraten.
Am Anfang war noch alles okay. Ich habe mit Unterstützung von Herrn Kerrn eine gute Gliederung erstellt und – da es für mein Thema wenig bis keine wissenschaftliche Literatur gab – habe ich Experteninterviews durchgeführt. Die Suche nach Experten gestaltete sich sehr schwierig. Niemand, den ich anschrieb, schrieb zurück. Und das obwohl ich keine Serien-, sondern individuelle Mails, an ausgesuchte Personen schrieb. An dieser Stelle möchte ich mich auch noch einmal ganz herzlich für NICHTS bedanken. Zum Beispiel bei den Unternehmen: Fact-Finder und SoQuero. Ich kann ja verstehen, dass die Unternehmen keine Lust haben, mit irgendwelchen dahergelaufenen Bachelor-Studenten Kaffeekränzchen zu halten, aber wenigstens eine kurze Absage wie: „Komm wieder wenn Du ’nen akademischen Abschluss hast, Du Opfer!“ hätte mich doch gefreut. Naja, also überhaupt keine Reaktion – von niemandem. Das ist natürlich erst einmal etwas frustrierend. Über Arbeitskollegen bin ich dann doch an vier Experten gelangt, mit denen ich Interviews geführt habe.
Nach der Interviewdurchführung und -transkription war es dann Anfang April – also ziemlich genau ein Monat und somit ein Viertel meiner Zeit waren rum. In der Zwischenzeit habe ich auch viel Zeit in das Grundlagenkapitel investiert. „Investiert“ ist in diesem Fall die nette Umschreibung für „zum Großteil sinnlos verplämpert“. Herr Kern hatte uns Studenten mal den Tipp gegeben, erst mit dem Hauptteil anzufangen, und den Grundlagenteil nachträglich zu bearbeiten. Der Grundlagenteil geht nicht so stark in die Bewertung ein, da man in diesem Kapitel ja nichts eigenes entwickelt. Naja, ich habe mich sehr tief in die Grundlagen (z.B. die Methode des Experteninterviews) eingearbeitet, anstatt mich auf den Hauptteil zu konzentrieren.
Nach 2 Monaten – also der Halbzeit – stellte ich dann fest, dass ich ja eigentlich noch gar nichts „Richtiges“ erarbeitet hatte. Schließlich wollte ich ja auf Basis der Expertenaussagen ein Fachkonzept erstellen. Bei mir setzte eine erste leichte Torschlusspanik ein. Und was man bei „Angst“? Man handelt irrational. Ich dachte, ich müsse jetzt ganz schnell irgend etwas zusammenschreiben, damit ich wieder beruhigt bin. So kam es, dass ich tatsächlich schnell Inhalt „generierte“. Dabei ging ich aber komplett ungeplant und unstrukturiert vor. Ich setzte keine Schwerpunkte und hatte kein klares Ziel vor Augen. Was ich schrieb war in der Regel gut, aber der rote Faden, die Stringenz fehlte. Und die ist bei wissenschaftlichen Arbeiten einfach das A und O. Das unterscheidet Wissenschaftler von Bestsellerautoren.
Der letzte Monat bricht an…
Nun, waren fast schon 3 Monate herum – eigentlich hatte ich mir vorgenommen nach 3 Monaten fertig zu sein. Ich hatte mittlerweile 60 Seiten für meine Bachelorthesis geschrieben (die FOM gibt als Vorgabe 40 bis max. 60 Seiten bei Bachelor- und 60 – 80 Seiten bei Masterarbeiten). Ich war also beim Maximum angelangt. Allerdings fehlten noch immer wichtige Teile der Arbeit. Durch meine unstrukturierte Arbeitsweise musste ich ständig vieles umstellen und das kostete Zeit…
-> Hier geht es weiter: FOM Erfahrungsbericht – die Bachelorarbeit (Teil 2).
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