Management Basics, WS 2013, Entrepreneurship: Thema Marktanalyse
Sie planen, eine eigene Unternehmung zu Gründen und auf diese Weise eine eigene Idee marktwirtschaftlich optimal zu verwerten.
Aufgabenstellung
Beschreiben Sie grundlegende Analysemethoden und -zielstellungen der Untersuchung des Marktumfeldes. Begründen Sie Ihre Antwort.
Inhalte
• Formen der Marktanalysen
• Inhalte der Marktforschung und Marktanalysen
• Ablauf der Unternehmensgründung
• Finanzierungsmodelle und Darstellung der Chancen und Risiken
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Vor der Entscheidung eine Unternehmung zu gründen steht oftmals erst eine eigene Idee, welche auf irgendeine Weise wirtschaftlich verwertet werden soll, oder auch der Wille die bisher von den marktansässigen Unternehmen nicht erkannten Potenziale für sich selbst zu nutzen.
Um dies trotz eventuell fehlender betriebswirtschaftlicher Kenntnisse möglichst effizient durchführen zu können, kann ein Fachmann (beispielsweise Existenzgründerberater, Steuerberater, IHK) konsultiert werden, um herauszuarbeiten ob die nötigen persönlichen, fachlichen, sowie kaufmännischen Voraussetzungen erfüllt sind, oder wie sie gegebenenfalls erlangt werden können.
Überdies hängt der Erfolg der Unternehmensgründung auch von äußeren Faktoren ab, die vom Markt vorgegebenen werden. Diese sollten möglichst präzise durchleuchtet werden, um nicht bereits zu Beginn einer gravierenden Fehlentscheidung zu unterliegen.
Instrumente der Marktforschung ermöglichen es ein möglichst präzises Bild der gegebenen Marktsituation zu erhalten. Mit Hilfe der Marktanalyse wird eine Bestandsaufnahme über das Produkt selbst, den derzeitigen Markt und die Konkurrenten erstellt, aus welchen sich die elementaren Entscheidungsfaktoren des Standortes, Definition der Zielgruppe, möglicher Vertriebskanäle und möglicher Lieferanten ableiten lassen.
Die SWOT-Analyse hilft vor der Gründung, die eigenen Stärken und Schwächen, sowie die Chancen und Risiken auch im Hinblick auf das Marktumfeld gegenüberzustellen.
Nach diesen Kriterien ergibt sich, ob als Gewerbetreibender, als Freiberufler oder als Urproduzent gegründet werden soll. Je nachdem wie viel Entscheidungsgewalt gewünscht und Risikobereitschaft überhaupt vorhanden ist, kann, unter Berücksichtigung der optimalen Rechtsform, ein Unternehmen komplett neu gegründet werden, ein bestehendes übernommen oder, sich schlicht daran beteiligt werden, sowie sich mit einem bestehenden Franchise-System selbständig gemacht werden.
Ohne solche detaillierte Angaben als Bestandteil eines vorzulegenden Businessplans wird keine Bank einen möglicherweise benötigten Start-Kredit gewähren.
Zudem müssen die nötigen behördlichen Genehmigungen zum Betrieb der Unternehmung eingeholt werden und die Möglichkeiten der Finanzierung (Fremd- oder Eigenfinanzierung) müssen geklärt sein. Am unabhängigsten ist die Eigenfinanzierung, bei der der Unternehmung nur eigenes Geld- oder Sachvermögen zugeführt wird. Viele Existenzgründer haben dieses Polster jedoch nicht und sind daher auf eine unterstützende oder komplette Fremdfinanzierung angewiesen.
Diese kann durch Beteiligungen Dritter oder die Aufnahme eines Kredits bei einer Bank, sowie unterstützend durch Subventionen aus öffentlichen Förderprogrammen erfolgen.
Jeder Kredit ist ein Risiko, da man erst mal davon ausgeht, diesen später zuzüglich Zinsen tilgen zu können.
Die Geldgeber haben in erster Linie jedoch die Wertsteigerung ihrer „Anlage“ im Sinn. Mit der geschwächten Entscheidungsgewalt des Unternehmers kann es durch schwierig werden langfristige Unternehmensziele durchzusetzen, wenn diesen kurzfristige Gewinnabsichten gegenüberstehen. Im schlimmsten Fall kann der Abzug des kompletten Investitionskapitals die sofortige Insolvenz zur Folge haben.
Fazit:
Der Schritt in die Selbständigkeit ist mit hohen finanziellen Risiken verbunden und hat nicht selten Gesundheit, Freundschaften und Familien auf der Strecke gelassen.
Ein Existenzgründer darf nicht den Fehler begehen, seiner Euphorie über den neuen Lebensabschnitt zu verfallen, sondern muss sich selbst ernsthaft fragen, ob der Markt auf ihn gewartet hat und welche realistischen Überlebenschancen ihm dieser bietet; insbesondere wie wahrscheinlich das oberste Ziel jeder dauerhaften Unternehmung, die Gewinnerwirtschaftung, ist.
Jeder zweite Unternehmer überdauert die ersten 5 Geschäftsjahre nicht! Umso wichtiger ist es, die zur Verfügung stehenden Planungsmittel intensiv zu nutzen, um den gewünschten Erfolg herbeizuführen.