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Was ist agiles Projektmanagement?

Der Begriff ist „agil“ wird immer häufiger im Zusammenhang mit Projektmanagement genannt. Doch was bedeutet eigentlich agiles Projektmanagement? Entstanden ist der Begriff ursprünglich in der Softwareentwicklung. Mittlerweile findet er aber auch in vielen anderen Bereichen Anwendung.

Agiles Projektmanagement

Was ist agiles Projektmanagement (Autor: Asha Sreenivas / Fotolia.com)

Was bedeutet der Begriff agil?

Agile Methoden stammen ursprünglich aus der Softwareentwicklung. Viele waren mit den unflexiblen und steifen Prozessen unzufrieden. Die Prozesse sollten nicht mehr nach einem festen Zeitplan (Wasserfall) abgearbeitet werden. Ebenfalls sollte keine Zeit mehr mit dem aufwendigen Planen von Projekten verschwendet werden. Aus diesem Grund wurden Methoden entwickelt, die das Arbeiten „agiler“ machen, indem innerhalb des Projektes flexibel auf Veränderungen reagiert werden kann. Durch diese schnelle Anpassungen und Reaktionen auf Veränderungen, können schnellere und bessere Ergebnisse geliefert werden.

Durch häufige Abstimmungen und die Arbeit im Team werden die besten Ergebnisse erreicht ( Autor: NicoElNino / Fotolia.com)

Agiles Manifest – Grundsätze des agilen Projektmanagements

Um die Grundsätze und Richtlinien des agilen Arbeitens festzuhalten, wurde 2011 das „Agile Manifesto“ vorgestellt. Insgesamt wurden die folgenden 12 Prinzipien zugrunde gelegt:

  • Unsere höchste Priorität ist es, den Kunden durch frühe und kontinuierliche Auslieferung wertvoller Software zufrieden zu stellen.
  • Heisse Anforderungsänderungen selbst spät in der Entwicklung willkommen. Agile Prozesse nutzen Veränderungen zum Wettbewerbsvorteil des Kunden.
  • Liefere funktionierende Software regelmäßig innerhalb weniger Wochen oder Monate und bevorzuge dabei die kürzere Zeitspanne.
  • Fachexperten und Entwickler müssen während des Projektes täglich zusammenarbeiten.
  • Errichte Projekte rund um motivierte Individuen. Gib ihnen das Umfeld und die Unterstützung, die sie benötigen und vertraue darauf, dass sie die Aufgabe erledigen.
  • Die effizienteste und effektivste Methode, Informationen an und innerhalb eines Entwicklungsteams zu übermitteln, ist im Gespräch von Angesicht zu Angesicht.
  • Funktionierende Software ist das wichtigste Fortschrittsmaß.
  • Agile Prozesse fördern nachhaltige Entwicklung. Die Auftraggeber, Entwickler und Benutzer sollten ein gleichmäßiges Tempo auf unbegrenzte Zeit halten können.
  • Ständiges Augenmerk auf technische Exzellenz und gutes Design fördert Agilität.
  • Einfachheit — die Kunst, die Menge nicht getaner Arbeit zu maximieren — ist essenziell.
  • Die besten Architekturen, Anforderungen und Entwürfe entstehen durch selbstorganisierte Teams.
  • In regelmäßigen Abständen reflektiert das Team, wie es effektiver werden kann und passt sein Verhalten entsprechend an.

Was sind die Unterschiede zum klassischen Projektmanagement

Vorteile agile Methoden

Mit agilen Methoden lässt sich schneller auf Veränderungen reagieren. Das Endergebnis wird damit deutlich besser und zugleich schneller erreicht. (Autor: strichfiguren.de / Fotolia.com)

Im klassischen Projektmanagement sind Zeit und Aufwand variabel, der Umfang der Aufgabe ist jedoch fest definiert. Beim agilen Projektmanagement sind hingegen Zeit und Aufwand fest definiert, dafür aber der Umfang variabel. Besonders vorteilhaft aus Sicht des Kunden ist beim agilen Projektmanagement, dass bereits früh Fortschritte erkennbar sind. Ebenso kann schnell auf Veränderungen reagiert werden.

Vorteile der agilen Methoden auf einen Blick

  • Zeit und Aufwand sind fest, Umfang ist variabel
  • Durchlauf aller Phasen in einer Iteration
  • Prozess wird fortlaufend verbessert
  • Früher Einfluss der Stakeholder
  • Anforderungen werden kontinuierlich erfasst (z.B. Backlogs)
  • Ergebnisse werden im Projektverlauf regelmäßig geliefert und bewertet
  • Kurze Kommunikationswege im Team

Wie kann ich agiles Projektmanagement lernen?

Mittlerweile werden die agilen Methoden nicht nur noch in der Softwareentwicklung eingesetzt. Auch Unternehmen in anderen Bereichen haben die Vorteile für sich entdeckt. Wer bereits im Studium die Möglichkeit hat, sich mit dem Thema auseinander zusetzen, sollte das in jedem Fall tun. Wer diese Möglichkeit nicht hat, kann auch nachträglich Kurze und Schulungen besuchen. Kurse zu agilen Methoden sind in jeder Stadt zu finden. Beliebt sind zum Beispiel Scrum Master Zertifizierungen (hier klicken) oder Kurse zu Product Owner Zertifizierungen (hier klicken).

Fazit

Agile Methoden setzen sich immer weiter durch. Gerade bei komplexen Aufgaben können sie ihre Vorteile voll ausspielen. Wer die Möglichkeit hat bereits im Studium erste Erfahrungen sammeln zu können, sollte diese auf jeden Fall nutzen. Noch mehr informative Artikel zu dem Thema findet ihr hier.

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