Unterschied: Eigenkapital & Fremdkapital

Ein Unternehmen kann sich aus Eigenkapital und Fremdkapital finanzieren. Die Unterschiede sowie Vor- und Nachteile beider Kapitalarten sollen in diesem Artikel erläutert werden. Definition Eigenkapital Eigenkapital ist der Teil des Vermögens, der nach Abzug der Schulden übrig bleibt. Beispielsweise wird Eigekapital durch Einlagen der Gesellschafter in die Unternehmung gebracht. Das Eigenkapital gibt Aussage über die Besitzanteile eines Gesellschafters. Hat ein Gesellschafter beispielsweise 50 Prozent des Eigenkapitals in die Unternehmung investiert gehören diesem somit die Hälfte der Unternehmung. Eigenkapitalgeber werden grundsätzlich am Gewinn, am Verlust und an der Unternehmensführung beteiligt. Definition Fremdkapital Vereinfacht ausgedrückt bezeichnet das Fremdkapital die Schulden, die eine Unternehmung besitzt. Im Gegensatz zum Eigenkapital sind Fremdkapitalgeber nicht am Gewinn, Verlust oder der Geschäftsführung beteiligt. Für die zeitlich befristete Überlassung von Kapital wird hingegen ein Zins gezahlt. Vergleich zwischen Eigen- und Fremdkapital In folgender Tabelle sind wichtige Merkmale der beiden Kapitalarten gegenübergestellt.
Eigenkapital Fremdkapital
Rechtsverhältnis Beteiligungsverhältnis Schuldverhältnis
Haftung Der Gesellschafter haftet je nach Rechtsform entweder mit seinem gesamten Privatvermögen, mindestens jedoch mit seiner Einlage Fremdkapitalgeber haften nicht
Entgelt Der Gesellschaft wird anteilig am Gewinn und Verlust beteiligt Erhalt von Zinsen
Mitbestimmung Der Gesellschaft ist grundsätzlich zur Mitbestimmung berechtigt Keine Mitbestimmung vorgesehen
Verfügbarkeit Grundsätzlich zeitlich unbefristet, kann teilweise aber zeitnah gekündigt werden Zeitlich begrenzt
Besteuerung Eigenkapitalzinsen sind steuerlich nicht absetzbar Fremdkapitalzinsen sind als Aufwand voll absetzbar
Interesse Eigenkapitalgeber sind am Erhalt und der positiven Entwicklung des Unternehmens interessiert Fremdkapitalgeber sind an der Rückzahlung ihres Kapitals intessiert
Vorteile des Eigenkapitals Eigenkapital erzielt in der Regel höhere Renditen als Fremdkapital. Dies liegt beispielsweise an den teils hohen Sicherheitsleistungen und Zinsen, die Banken für Kredite verlangen. Des Weiteren steht Eigekapital praktisch zeitlich unbegrenzt zur Verfügung während Kredite in einem gewissen Zeitraum getilgt werden müssen. Es gibt jedoch auch Beteiligunsverhältnisse, bei dem der Eigenkapitalgeber seine Einlage kurzfristig kündigen kann. Weiterhin erhalten Unternehmen, die eine hohe Eigenkapitaldeckung aufweisen günstigere Kreditkonditionen als Unternehmen mit hohen Verschuldungsgrad. Nachteile des Eigenkapitals Grundsätzlich sind Eigenkapitalgeber zur Mitbestimmung berechtigt. Dies schränkt die Macht und Flexibilität der Altgesellschafter ein. Deshalb wird die Mitbestimmung in der Praxis häufig vertraglich eingeschränkt. Analog zur Mitbestimmung muss auch der Gewinn mit anderen Eigenkapitalgebern geteilt werden. Vorteile des Fremdkapitals Im Gegensatz zum Eigenkapital müssen Gewinne und Mitbestimmung nicht mit den Fremdkapitalgebern geteilt werden. Zudem können die Zinszahlungen steuerlich geltend gemacht werden. Nachteile des Fremdkapitals Fremdkapital steht nur zeitlich begrenzt zur Verfügung. Weiterhin muss das Unternehmen seinen Zins- und Tilungsverpflichtungen auch dann nachkommen, wenn es sich in einer wirtschaftlich schwierigen Lage befindet. Fremdkapital ist vorrangig, Eigenkapital nachrangig Sollte ein Unternehmen insolvent gehen, werden im Insolvenzverfahren erst die Forderungen der Fremdkapitalgeber befriedigt und dann erst - sollten überhaupt noch genug Mittel zur Verfügung stehen - die der Eigenkapitalgeber. Man sagt: Fremdkapital ist vorrangig, Eigenkapital nachrangig. Somit tragen Eigenkapitalgeber das größere Risiko, dass ihr Kapital verloren geht. Daher sind besonders die Eigenkapitalgeber am Erhalt des Unternehmens interessiert.
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