BWL & FOM Wirtschaftsinformatik Blog

Jahresabschlussanalyse – Scientific Abstract

Dies ist ein Scientifc Abstract (Zusammenfassung wissenschaftlicher Quellen) mit dem Thema „Jahresabschlussanalyse“. Das Abstract wurde von Dominik Breitkreutz (FOM Essen) zur Verfügung gestellt.

Im Jahr 2010 haben die deutschen Amtsgerichte 31.998 Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Bedingt durch die Wirtschaftskrise und diverse Reformen (u.a. Basel II) sind die Kapitalreserven gerade bei mittelständischen Unternehmen weitestgehend aufgebraucht. Unternehmen, die in Geschäftsverbindungen zu insolventen Firmen stehen, werden häufig in Mitleidenschaft gezogen. Um dieses Risiko zu minimieren, ist es ratsam sich einen Überblick über die Vermögens- und Ertragslage des Geschäftspartners vor und während der Geschäftsbeziehung zu verschaffen. Im diesem Rahmen ermöglicht die Jahresabschlussanalyse (auch Bilanzanalyse genannt) Aufschlüsse über die wirtschaftliche Lage eines Unternehmens.

Die Erkenntnisse gewinnt die Jahresabschlussanalyse durch Aufbereitung des zur Verfügung stehenden Datenmaterials (Bilanz, GuV-Rechnung, Anhang) und der Verdichtung zu finanzwirtschaftlichen und erfolgswirtschaftlichen Kennzahlen, die den Kern der Jahresabschlussanalyse bilden. Aufgrund einer kaum überschaubaren Vielzahl von Kennzahlen wird im folgenden insbesondere auf die Cashflow-Analyse eingegangen.

Eine Kennzahl der quantitativen Jahresabschlussanalyse ist die Liquiditätsanalyse. In den Mittelpunkt wird die Frage nach dem Risiko der Zahlungsunfähigkeit gestellt. Hierbei wird insbesondere untersucht, inwieweit das Potential ausreicht, gegebenen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Eine häufige Kennzahl der Liquiditätsanalyse ist der Cash Flow.

Der Cash Flow verkörpert das Innenfinanzierungsvolumen eines Unternehmens und ist in seiner einfachsten Form der um Aufwendungen und Erträge bereinigte Jahresüberschuss. Durch diesen Ertragsindikator wird die Fähigkeit eines Unternehmens beschrieben, aus eigenerwirtschafteten Mitteln zum Beispiel Investitionen zu tätigen oder Schulden zu tilgen. Die Aufstellung einer Cashflow-Rechnung ist im deutschen Handelsgesetzbuch (HGB) verbindlich vorgeschrieben.

Die Cashflow-Analyse vergleicht den Cashflow eines Unternehmens über mehrere Perioden oder zwischen Unternehmen der gleichen Branche und wird häufig von Banken im Rahmen von Kreditprüfungen zur Bonitätsbewertung eingesetzt. Um die wirtschaftliche Lage eines Unternehmens zu beurteilen, ist die Jahresabschlussanalyse als zentrales Instrument anzusehen. Dennoch bleibt ihre Aussagekraft begrenzt. Es sollte beachtet werden, dass es sich bei den Informationen des Jahresabschlusses um vergangenheitsorientierte und häufig unvollständige Daten handelt. Ein relativ neues Problem resultiert aus der zunehmenden Anzahl internationaler Jahresabschlüsse, die auf Rechnungslegungsprinzipien beruhen, die von dem in Deutschland bekannten System des HGB abweichen. Als weitere Grenze der Jahresabschlussanalyse ist die legale Möglichkeit anzusehen, den Jahresabschluss zu manipulieren (zum Beispiel Window Dressing). Dieser bilanzpolitische Spielraum kann von Aussenstehenden nur sehr schwer beurteilt werden.

Artikelname: Jahresabschlussanalyse – Scientific Abstract

Hast Du Fragen oder Anmerkungen zum Artikel? Schreibe einen Kommentar.

Schreibe einen Kommentar

Die Angabe der E-Mail-Adresse ist freiwillig. Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.